Bauernregeln

Rückschlüsse auf das kommende Wetter

Bauernregeln gibt es meistens, aber nicht nur in Reimform.
Thema der Volkssprüche ist oft das Wetter und die Folgen für die Landwirtschaft. Eine Wetterregel kann somit auch eine Bauernregel sein. Bereits Aristoteles versuchte wissenschaftlich Wetterregeln zu begründen. Das hat er in seiner Abhandlung Meteorologica festgehalten. 


Die Meteorologie konnte sich erst in der Zeit der Renaissance weiterentwickeln. Neue Handelsrouten vermittelten ein besseres Verständnis von Erde und Wetter. Auch Galileo Galilei vertrat die Überzeugung, dass sich viele Wetterphänomene (Wetterregeln) wissenschaftlich erklären lassen.

Bauernregeln sind aus der genauen Beobachtung nacheinander folgender Gegebenheiten und Umstände entstanden und wurden über Generationen weitergegeben. Eine Bauernregel versucht, aus Wetterlagen Vorhersagen und Rückschlüsse auf später kommende Ereignisse zu treffen. Die meisten Bauernregeln befassen sich mit mittelfristigen Wettervorhersagen, zum Beispiel ausgehend vom Wetter oder anderen natürlichen Ereignissen an bestimmten Lostagen eines Monats oder dem Wetter eines ganzen Monats

Auch im Neuen Testament werden Wetterregeln aufgenommen, die sich hier auf Palästina beziehen: „Außerdem sagte Jesus zu den Leuten: Sobald ihr im Westen Wolken aufsteigen seht, sagt ihr: Es gibt Regen. Und es kommt so. Und wenn der Südwind weht, dann sagt ihr: Es wird heiß. Und es trifft ein“ (Lukas 12,54-55 EU).

Die aus meteorologischen Beobachtungen mit volkstümlichen, religiösen und abergläubischen Wetterprognosen entstandenen Wetterregeln verbreiteten sich in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts im deutschsprachigen Raum.

Früher war die allgemeine Meinung, dass Bauernregeln nur selten richtig liegen. Im Zeitalter der Aufklärung (17-18 JH) verbesserten viele Naturforscher, wie beispielsweise Blaise Pascal, Isaac Newton, Anders Celsius, Daniel Gabriel Fahrenheit und Benjamin Franklin, das Verständnis für Zusammenhänge zwischen lokalen und kontinentalen Wettererscheinungen

Als man Ende des 20. Jahrhunderts begann, sie auch statistisch zu überprüfen und dabei auf das Entstehungsgebiet der jeweiligen Regel achtete, stellte man fest, dass Bauernregeln als Erfahrungswerte häufig zutreffen.  Zu beachten ist, dass die allermeisten Regeln regionale Erfahrungen wiedergeben: 
Ohne das Wissen, aus welcher Gegend eine Regel kommt, ist sie meist wertlos. Daher gibt es oft zu einem Lostag sich widersprechende Regeln, die eine mag von der Ostseeküste, die andere aus dem Alpenraum stammen. Regeln, die zumindest für das gesamte Mitteleuropa verbreitet waren, gibt es sehr wenige.

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